Wettbewerb: Schaumagazin Abtei Brauweiler

Brauweiler | 2008

Bauherr: Landschaftsverband Rheinland (LVR)
Fläche (BGF): 4.500 m²

Die beiden schweren Magazine sind zum Großteil in der Parklandschaft des Klosterhügels versunken. Der Park zieht in Form eines extensiv begrünten Daches über sie hinweg. Zur historisch wichtigen Erschließungsachse der Klosteranlage vom Feldtor zum Wirtschaftstor, die nur noch auf einer Seite von der Kastanienallee gesäumt wird, bildet sich ein Gegenüber. Die Raumkante ist aufgelöst in einen geschlossenen und einen verglasten Fassadenanteil. Die Verglasung lässt das Nordlicht in die Ausstellungsräume hinein. Die Kastanienallee spiegelt sich in ihr wieder.

Die Geometrie der Kuhstall-Giebelwand als Ausdruck der vielschichtig gewachsenen Einheit der Bauformen des Gutshofs, wird in der Fassade aufgenommen. Durch die versetzte Anordnung der Giebel entsteht die expressive Dachform der Neubauten, die durch ihre Zeichenhaftigkeit bei der späteren Vermarktung des Gebäudes eine Rolle spielen wird.

Der natürliche Fluss der Landschaft wird übersetzt in den artifiziellen Fluss der HP-Flächen des Dachs.

Die üblicherweise einzeln verpackten Kunstwerke der Stiftung Kunstfonds werden in den Baukörpern der Schaumagazine unter optimalen klimatischen Raumbedingungen unverpackt, kompakt installiert und zugänglich gelagert.

Durch die versetzten Ebenen und Balkone kann man die Kunstwerke von oben betrachten und erhält einen Gesamteindruck von der Sammlung.

Die Ausstellungsbesucher erhalten bewusste Einblicke in die Schaumagazine, das Betreten ist jedoch dem Fachpublikum und der angemeldeten Öffentlichkeit vorbehalten.

Die stützenfreien Räume der Ausstellung und Magazine erlauben eine äußerst flexible Raumaufteilung in einzelne Raummodule, die über dezentrale Klimageräte als „Raum im Raum“-Boxen mit individuellen Raumluftkonditionen versorgt werden können.