Umbau und Sanierung Rheingoldhalle

Mainz | 2017–2022

Bauherr: Stadt Mainz / Rheingoldhalle GmbH & Co. KG

Partner Lph 6-9: gfb mbH, Darmstadt

 

Ausgangslage

Die Rheingoldhalle ist heute mit einer Veranstaltungsfläche von ca. 10.000 qm und einer Personenkapazität von bis zu 5.000 Besuchern eine der wichtigsten Veranstaltungsstätten der Stadt Mainz und Umgebung. Aufgrund ihres markanten grün-goldfarbenden Faltdachs hat die ursprünglich als Stadthalle konzipierte Versammlungsstätte einen hohen Wiederkennungs-wert und einen hohen Identifikationsfaktor. Ihre Lage direkt am Rheinufer in unmittelbarer Nachbarschaft zum Baudenkmal Rathaus Mainz und mit zentralem Anschluss an die Stadtmitte macht sie einzigartig.

Der Ursprungsbau von 1968 wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten mehrfach erweitert und umgebaut, zuletzt im Jahr 2007 mit der Errichtung des Gutenbergsaals und der Herstellung des Hauptzugangs über den benachbarten Rathausplatz. Durch die seitlichen Anbauten an allen vier Fassaden wurde die ehemalige Gestalt des Gebäudes jedoch stark überformt.

 

Sanierungskonzept

Bis zum Jahr 2008 war im Erdgeschoss der Rheingoldhalle die Spielbank der Stadt Mainz untergebracht, die über einen direkten Zugang und eine räumliche Verbindung zum benachbarten Hilton-Hotel verfügte, von der Rheingoldhalle jedoch gänzlich separiert war. Im Zuge des Sanierungsprojekts, das zunächst vor allem die umfassende Modernisierung der Technischen Gebäudeausrüstung zum Ziel hatte, wurden auch die leer stehenden Flächen der ehemaligen Spielbank wieder in das Kongresszentrum integriert und zu Versammlungsräumlichkeiten umgebaut, während in den Bestandsflächen vor allem großzügige Foyer- und Verkehrsflächen geschaffen wurden. Damit einhergehend mussten die gesamte innere Erschließung und Teile der äußeren Erschließung des Gebäudes neu konzipiert werden. Dies erforderte erhebliche Eingriffe auch in den Rohbau des Bestands. Insgesamt konnten durch den Umbau ca. 3.200 qm neue Veranstaltungsflächen hinzugewonnen werden.

Neben der Sanierung und dem Umbau des Bestands entstand an der Rheinuferfassade ein neuer eingeschossiger Anbau, der auf Saalniveau in Ebene +1 eine Terasse mit Zugang vom Rheinfoyer und großer Freitreppe bietet. Dadurch werden das Rheinfoyer und das Gutenbergfoyer um eine attraktive Außenfläche mit Blick auf den Rhein erweitert. Im Erdgeschoss stellt der Anbau eine Erweiterung der Foyerfläche für die "kleinen Säle" und den unmittelbaren Bezug zur Rheinuferpromenade her. Das neue Raumangebot des Kongress­zentrums wird durch zuätzliche Multifunktionsräume in Ebene +2 abgerundet.

Neben der vollständigen Neuordnung und Neugestaltung der Innenräume wurden auch die Fassaden und Dachflächen sowie die Außenanlagen in die Sanierung einbezogen.

 

Architektur

Das Gestaltungskonzept greift mit den Kontrastfarben Schwarz/Weiß und gezielt eingesetzten Akzenten in Rot insbesondere Elemente der Erweiterung "Gutenbergsaal" von 2007 auf. Die goldfarbende Wandbekleidung des Kongresssaals mit rautenförmigen Relief zitiert sowohl die Goldmosaikbekleidung als auch die diamantförmigen Glasbausteinausfachungen des Faltdachs und stellt Bezug zur Namensgebung der Rheingoldhalle her.

 

Im Rahmen der Sanierung werden folgende Bereiche bearbeitet:

  • Sanierung des Altbestands im Innenraum
  • Funktionale Trennung der zwei Hauptsäle
  • Brandschutzertüchtigung des zu sanierenden Bereichs
  • Gesamtsanierung der Haustechnik
  • Trennung der Gebäudetechnik in die Hauptbereiche
  • Umsetzung der Vorgaben der novellierten LBO Rheinland-Pfalz zur Barrierefreiheit

 

Renderings: NOOKTA GbR, Darmstadt