Wettbewerb: Wiederaufbau Berliner Schloss "Humboldtforum"

Berlin | 2008

Bauherr: Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Fläche (BGF): 83.100 m²

Am Standort des ehemaligen Berliner Schlosses sollen drei historische Außen- und drei Hoffassaden rekonstruiert werden. Diese werden integraler Bestandteil eines Neubaus, der die Museen der außereuropäischen Sammlungen zu Berlin, die Zentral- und Landesbibliothek sowie einzelne Funktionen der Humboldt-Universität aufnehmen soll.

Durch die Rekonstruktion der Fassaden wird der östliche Flügel des Schlosses quasi wiederhergestellt. Der westliche Flügel hingegen wird neu interpretiert, indem der ehemalige Eosanderhof als Bauvolumen ausgebildet wird – Zwischenraum wird Raum und Raum wird Zwischenraum.

Der neue Baukörper löst sich vollkommen von der historischen Außenfassade des Schlosses und folgt seinen eigenen Bedingungen hinsichtlich Fassadenöffnungen und Geschosshöhen. Im Zwischenraum verbinden leichte, von Licht durchflutete Ebenen die historische Fassade mit dem neuen Volumen.

Der neue Baukörper ist durch Lichtfugen in vier Volumen unterteilt: die vier Kontinente Afrika, Amerika, Asien und Australien/Ozeanien. Sie werden an dieser zentralen Stelle im Berliner Schloss wie im Zeitalter der Trias wieder zusammengefügt, um im Humboldtforum die Geschichte der außereuropäischen Kulturen darzustellen.

Die Form entspricht einem gleichmäßigen Quader, der über der Agora schwebt, Die Fugen als Sinnbild der Kontinentaldrift verlaufen schräg und weiten sich zur Agora hin auf. Die Agora mit ihren drei Zugängen in den Schlossportalen fungiert als Passage vom Schlossplatz zum Lustgarten, dient gleichzeitig aber auch als Empfangs- und Aufenthaltsraum.

Die Kontinente sind das moderne Element des rekonstruierten Schlosses, sein neues Zentrum und zugleich Symbol für die neue Funktion, die es künftig übernehmen soll.

 

Visualisierung: Render Ing (Florian Albert)